Die Fahrt nach Portugal treten wir unter Motor an, der leise vor sich hin brummt und unsere Manatee vorwärts bringt Kein Wind, aber jede Menge Fischreusen, von uns liebevoll als Seemonster bezeichnet, fordern unsere Aufmerksamkeit. Vor der Flussmündung des Rio Lima kommt Nebel auf. Also noch mehr die Augen auf!
Bevor wir in die Marina von Viana do Castelo einlaufen lichtet er sich endlich. Die dortige Drehbrücke ist offen und so können wir gezielt einen Liegeplatz ansteuern und festmachen. Uns erwartet ein schöner Blick auf den Monte de Santa Luzia mit gleichnamiger Wallfahrtskirche.
Der Hafen ist bis dato nicht besetzt, so dass wir zwar aus der Anlage hinaus können, aber nicht wieder hinein. So bleiben wir in der Marina, belesen uns über Geschichte und Sehenswürdigkeiten dieser bezaubernde Stadt und lassen den Abend entspannt ausklingen.
Am nächsten Morgen klopft der Hafenmeister bei uns an und erklärt uns die Formalitäten. Es sieht so aus als ob hier noch eine Coronapause herrschte, denn das gegenüberliegende Fitnesscenter und eine kleine Bar am Hafen sind plötzlich geöffnet.
Es ist alles erledigt und so steht einem Stadtrundgang nichts mehr im Weg und wir machen uns auf und bummeln durch die Straßen.
Viana do Castelo ist auf alle Fälle eine Reise wert. Als erstes fällt uns die beeindruckende Stahlkonstruktion der Brücke auf, welche über den Lima führt. Sie wurde von Gustave Eiffel Ende des 19. Jhd. erbaut und ist schon ein echter Hingucker.
Wir laufen durch eine schöne Parkanlage am Ufer des Flusses, und biegen in die schmalen Gassen der Stadt ein. Zentrum des Ortes ist auf alle Fälle der Praça da República. Er gilt als einer der stimmungsvollsten Plätze Portugals. In der. Mitte befindet sich ein Renaissancebrunnen, welcher ein beliebtes Fotomotiv ist. Es gibt viele weitere sehenswerte Gebäude, Kirchen und Museen zu bestaunen, die von der Blütezeit Portugals erzählen.
Wir machen uns auf und wollen ebenfalls den Ausblick vom Monte de Santa Luzia und Kirche genießen, deren .Bau von allen Seiten der Stadt gut sichtbar ist. Wir haben nur Pech, dass die Nebelwolken sich an diesem Tag nicht auflösen und uns den tollen Blick auf die Stadt verwehren.
Dafür gönnen wir uns eine Fahrt mit der alten Drahtseilbahn, welche den Weg zwischen Kirche und Stadt verkürzt und ein kleines Erlebnis ist. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes testen wir die portugiesische Küche in einem der kleinen Lokale der Stadt. Uns schmeckt es und wir genießen den Abend.
Wir müssen weiter. Ziel ist es, am 16. August in Lissabon einzulaufen, da ein Besuch nach Deutschland geplant ist und der Flieger für den 18. gebucht ist.
Nach 3 Tagen in Viana starten wir unseren Motor und legen ab.
Es erwartet uns ein sehr schöner Segeltag und wir erreichen am Abend Leixões. Der Hafen gefällt uns nicht so gut und der Anker will anfangs auch nicht halten. Aber wir wollen hier nur übernachten und dann weiter. Wir kochen uns was Leckeres und machen es uns gemütlich.
Der folgende Tag hat dann großartige Überraschungen parat. Am Vormittag erreicht uns die Nachricht, dass ich nun Oma eines kleinen Enkels bin. Mama und Kind sind geschafft, aber wohlauf. Welch ein wunderbares Ereignis! Ich bin sehr stolz! Wie zur Begrüßung und um die Freude zu teilen, springen kurz darauf Delphine aus dem Wasser und begleiten uns eine lange Strecke des Weges. Wow! Aufregung! Glücksgefühle! Perfekter Tag!
Unser nächster Halt ist der Hafen in Figueira da Foz. Die Hafenanlagen befindet sich im Flusslauf des Mondego und direkt in der Stadt. Wir lassen es uns nicht nehmen und machen einen kleinen Bummel durch die Straßen und kaufen Obst in der hiesigen Markthalle und bestaunen das Angebot.
Gegen Mittag machen wir die Leinen los und den nächsten Schlag vorbei am Cabo da Roca, dem westlichsten Teil Europas, bis nach Peniche de Cima. Sonne, Wind und nochmals die Begleitung mehrerer Delphinschulen lassen uns den Tag genießen und vergessen, dass wir leider nur kurze Stopps an der portugiesischen Küste einlegen.
Nach einem weiteren schönen Segeltag unter Berücksichtigung der vielen Fischreusen, erreichen wir die Bucht vor Cascais und erleben einen entspannten Sonnenuntergang mit super Kulisse auf die Stadt.
Morgen soll es dann nach Lissabon gehen.
Die Fahrt über den Tejo nach Lissabon ist fantastisch. Der Blick auf die Stadt vom Wasser aus einfach schön und auch für Nichtsegler unbedingt empfehlenswert. Die hügelige Landschaft gibt ein abwechslungsreiches Bild auf die Stadt. Häuser wechseln sich mit Grünanlagen ab. Wir fahren an den Denkmälern der Stadt vorbei, durch den gigantischen Brückenzug des Ponte 25 de Abril und lassen uns von der Statue des Christo Rei begrüßen.
Sogar Delphine schwimmen uns entgegen und tauchen im Fluß ab. Wegen der Coronapandemie sind die Anleger der Kreuzfahrtschiffe nicht belegt und ermöglichen uns einen freien Blick auf Lissabon.
Mit vielen Eindrücken und Erwartungen erreichen wir am späten Nachmittag die Marina Parque das Nações. Den Platz haben wir bereits reserviert und nach kurzer Anmeldung über Funk werden wir durch ein kleines Beiboot in die Marina gelotst.
Hier heisst es erst mal ankommen, schließlich wird das für einen Monat unser Heimathafen.
Nach einem typischen Bordtag mit Klar Schiff machen, einkaufen usw. und ersten Eindrücken unserer Umgebung, geht es für mich mit dem Flieger erst mal nach Deutschland, um den neuen Erdenbürger zu begrüßen.
Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
© by Heike und Frank Reinecke
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