Lanzarote
Tief hängen die Wolken über den Bergen Madeiras und es regnet. Wir lassen uns nicht abschrecken und machen unser Schiff klar, bunkern noch Diesel in der Marina und verlassen den Hafen Quinta do Lorde. Der Blick zurück präsentiert uns ein mystisches Bild.
Der Atlantik empfängt uns mit ordentlichen Windböen und Wolkenfronten. Wir reffen die Segel und unsere Manatee rast durch die Wellen. Das Etmal am nächsten Tag beträgt beachtliche 176 Meilen. Das Wetter bleibt konstant ruppig. In den Böen bis 40 Knoten Wind, Wellen von Achtern und Backbord. Naja, wenigstens kommen wir zügig voran und erreichen den Süden Lanzarotes nach zwei Tagen in den frühen Morgenstunden. Wir lassen den Anker fallen und gönnen uns erst einmal eine Mütze Schlaf.
Ausgeschlafen befreien wir unsere Manatee von Salz und Staub des Atlantiks. Freudig begrüßt uns wieder die Crew der SY Paradise und wir verbringen einen entspannten Abend und tauschen unsere Erlebnisse aus.
Die Zeit vor Anker vergeht schnell. Wir genießen es, wieder vom Boot aus ins Wasser zu gehen, lernen neue Segler und deren Pläne und Erfahrungen kennen und werden von alten Bekannten überrascht.
Die Ankerbucht ist geschützt. Nur die Fähren, welche zwischen den Inseln verkehren verursachen ordentlich Welle und lassen die Boote schaukeln.
Mit dem Dingi geht es an den Anlegesteg der Marina Rubicon. Wir machen uns auf die Suche nach einer Karte für unser Internet. Dabei fällt uns auf, dass es hier Mittagspausen in den kleinen Geschäften gibt, die es beim Einkauf zu berücksichtigen gilt. Es tummeln sich viele Urlauber zwanglos auf den Promenaden von Playa Blanca. Die Sonne strahlt und der Ort verbreitet eine entspannte Atmosphäre.
Ende Oktober beziehen wir unseren Liegeplatz in der Marina. Unser Platz gefällt uns und so können wir auch wieder unsere Fahrräder startklar machen. Lanzarote vermittelt uns das Gefühl sich in eine Mondlandschaft zu begeben. Überall rotbraune Lavaberge, Geröll oder schwarzes Lavagestein. Wir radeln durch die nähere Umgebung und lassen den besonderen Charme der Insel auf uns wirken.
Die allgemeine Coroana Situation hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Die Mietfirmen haben ihre Autos reduziert, das heißt Mietwagen sind knapp und teuer. Wir melden uns am Flughafen für ein Auto an und können es nach drei Wochen in Empfang nehmen. Jetzt kann die Rundtour über die Insel starten.
Wir folgen den Pfaden César Manriques, dessen Schaffen uns überall begegnet. Sein Gesamtkonzept Natur und Mensch in Einklang zu bringen, ist auf der gesamten Insel präsent. Das Hotel in Arrecife ist das einzige Hochhaus auf der Insel.
Die Räume seines ehemaligen Wohnhauses in Tahiche hat er in Lavablasen gebaut und ein fantastisches Wohnkonzept gestaltet. Wir sind beeindruckt. Heute befindet sich dort die Fundación César Manrique.
Wir machen uns auf, die Feuerberge des Timanfayagebirge zu besichtigen. Es geht eine Rundfahrt mit einem Bus ca. 45 Minuten durch die Vulkanlandschaft. Wir sind fasziniert von den unterschiedlichen Formen und Farben der zurück gebliebenen Natur.
Weiter geht es in die Weinanbaugebiete. Die schwarzen Weinfelder der La Geria sehen malerisch aus. Kleine Mauern aus Lavagestein schützen jede einzelne Weinrebe vor dem Wind. Im Museum der Bodega El Grifo erfahren wir etwas über die Geschichte des Weinanbaus.
Ein Ausflug in die heutige und ehemalige Hauptstadt Arrecife und Teguise stehen ebenfalls auf dem Plan, am Mirador del Rio schauen wir auf die kleine Nachbarinsel auf La Graciosa und lassen uns von den Illusionen der Cueva de los Verdes verzaubern.
Zwischendurch zieht es uns auf das Wasser. Wind und Wetter sind perfekt und wir segeln um die gegenüberliegende Isla de Lobos, lassen uns den Wind um die Nase wehen und freuen uns über die Farben des Wassers.
Bald soll es weiter gehen. Doch bevor wir Kurs auf Fuerteventura nehmen, genießen wir noch einmal das Ankerleben in der Papagayobucht.
Fuerteventura
Es ist Anfang Dezember und wir starten unsere neue Etappe. Wir stellen uns direkt einen Wecker und verlassen Lanzarote in den frühen Morgenstunden. Der Wind schiebt uns kräftig die Küste Fuerteventuras entlang. Hier erwartet uns eine mehr als karge Landschaft. Das muss man mögen.
Am späten Nachmittag erreichen wir den kleinen Ort Gran Tarajal und fragen über Funk einen Hafenplatz an. Wir haben Glück und können bleiben. Ein Spaziergang durch den netten kleinen Ort und ein leckeres Fischessen runden den Tag ab. Dieser Landausflug ist unser Einziger auf dieser Insel.
Den nächsten Stopp legen wir noch im Süden Fuerteventuras ein. Der Leuchtturm in Morro Jable ist schon von Weitem sichtbar. Wir lassen in der Bucht den Anker fallen und verbringen einen entspannten Abend an Bord, bevor am nächsten Morgen wieder ein größerer Schlag auf das benachbarte Gran Canaria mit Ansteuerung auf Las Palmas ansteht.
Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
© by Heike und Frank Reinecke
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