TÖRNBERICHT

07. Januar 2023 bis 22.Januar 2023

Atlantiküberquerung

Von Mindelo Kap Verde nach Sainte-Anne Martinique - Ankunft Karibik

Impressionen

Abschied Mindelo Kap Verde

Start Atlantiküberquerung

erster Sonnenuntergang

Kontrollgang auf See

Kontrollgang auf See

Schiffsbegegnung auf dem Atlantik

Sonnenuntergang

Sonnenaufgang

Navigation am Bord-PC

Wetterdaten

Kochen an Bord

ruhige See

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Radar mit Regenwolken

Sonnenaufgang

Schiffsbegegnung

Algenteppich

Sonnenaufgang

Glücksmoment :)

Ruhiger Atlantik

Morgendämmerung

Sonnenaufgang

Wolkenherz?

Morgendämmerung mit Mond

Sonnenuntergang

Letzter Sonnenaufgang auf dem Atlantik

Navigation auf dem Plotter 

Ansteuerung Martinique

Martinique voraus

Martinique

Geschafft :)

Es geht los! Wir haben noch einmal alles kontrolliert und repariert, eingekauft und verstaut, im Hafen abgemeldet und ausklariert und sind bereit, unser großes Abenteuer Atlantiküberquerung zu starten.

Am 7. Januar 2023 ist es so weit. Noch einmal für das obligatorische Abschiedsfoto in die Kamera lächeln. Bis es gegen 12 Uhr heißt, Leinen los. Wir winken allen Seglern um uns, welche ebenfalls in den Startlöchern stehen und fahren aus der Bucht vor Mindelo auf den offenen Atlantik.

Vor uns liegen nun 2080 Seemeilen allein zwischen Himmel und Meer.


Es geht südlich an São Antao vorbei und uns empfängt eine heftige See. Wellen aus allen Richtungen lassen unsere Manatee ordentlich rollen. Es geht auf und ab, hin und her. Wir fühlen uns wie im Hexenkessel. Der Wind erreicht in den Spitzen bis 45 Knoten. Da heißt es positiv bleiben und durchhalten. Damit das gelingt, scheinen sich Hunderte Delfine verabredet zu haben und präsentieren uns ihre Show. Vom späten Nachmittag bis kurz vor Sonnenuntergang begleiten sie uns und springen durch die Wellen. Mit der Ablenkung schaffen wir den turbulenten Start und gehen in unsere erste Nacht.


Am Anfang unserer Überfahrt sind die Wachwechsel noch sehr unterschiedlich. Je nach Müdigkeit geht erst Frank und dann ich oder umgekehrt in die Koje. Nach ein paar Tagen entwickelt sich eine Routine. Die erste Nachtwache übernimmt Frank, die zweite Hälfte bis Sonnenaufgang ist dann meine Schicht. Es bekommt jeder genug Schlaf und bei Bedarf hilft ein Nickerchen am Tag.

Die meisten Nächte sind ruhig. Radar und AIS (Automatic Identification System) geben Auskunft über eventuellen Schiffsverkehr und ab der zweiten Woche auch über sich nahende Squalls. Diese Wolkenansammlungen kommen manchmal wie aus dem Nichts und bringen heftigen, stark böigen Wind und ordentlichen Regen mit. Auf dem Radar sind diese jedoch gut zu erkennen und ermöglicht das rechtzeitige reffen der Segel.


Der Sternenhimmel über dem Meer ist gigantisch und wir hatten genügend Zeit, um das ein oder andere Sternbild zu finden oder neue kennenzulernen. Dazu begleitet uns das ständige Rauschen der Wellen.

Unter Deck sieht es da schon anders aus. Ein permanentes Geknarre und Gequietsche oder Poltern lassen uns aufhorchen. Manchmal klingt es, als ob das Schiff zerbricht. Doch alles ist gut und wir kommen bald auch mit dieser Besonderheit klar.


Auch tagsüber geht es nun routiniert zu. Angefangen mit unserem Morgenkaffee, in dieser Zeit läuft gleichzeitig unser Generator und lädt die Batterien, über Kontrollgänge an Deck und das Absammeln der vielen Fliegenden Fische, welche sich nachts auf unsere Manatee verirrt haben und es nicht mehr ins Wasser schafften. Pünktlich um 8 Uhr UTC kommt unsere Wettermail, welche wir auf unseren Bord-PC laden und die für uns nötigen Informationen bereithält. Mittags messen wir unser geschafftes Etmal, das heißt unserer zurückgelegten Strecke der letzten 24 Stunden, schreiben Logbuch und geben unsere aktuelle Position auf Mailasail zur Nachverfolgung unserer Strecke ein.


Langeweile kommt nicht auf. Wir kochen, essen, lesen, hören Hörbücher, zeichnen, backen Brot oder reparieren den ein oder anderen angefallenen Schaden. Wichtig bei allen Tätigkeiten ist es immer eine Hand zum Festhalten zu haben. Immer wieder rüttelt uns eine Welle durch und bringt uns aus dem Gleichgewicht. 

Das Blau des Meeres ist einfach schön, wenngleich die riesigen Teppiche Braunalgen uns doch zum Nachdenken anregen. 

Die oft wundersam anschauenden Wolken lassen die Fantasie regelrecht erblühen. Wir feiern unsere Geburtstage ruhig und entspannt und stoßen mit einem Glas Sekt auf uns an. Die Nächte werden immer milder und die Zeiten der Sonnenauf und -Untergänge verschieben sich langsam. Die Karibik ist nicht mehr weit.

Doch vorher berechnen wir unsere Ankunftszeit in Martinique. Müssen wir schneller oder langsamer werden, um im Hellen anzukommen? Nach kurzer Prüfung stellt sich heraus, dass wir wie bisher weiterfahren können, um sicher anzukommen.


Am 22. Januar ist es so weit, die Sonne geht langsam auf, wir begrüßen gemeinsam den neuen Tag und bald ist am Horizont ein dichteres Wolkenband zu erkennen. Martinique! Langsam nähern wir uns der Insel. Ein berauschendes Gefühl überkommt uns. Wir haben tatsächlich den Atlantik überquert.


Das erste Ping einer SMS unseres Telefonanbieters auf dem Handy lässt uns aufhorchen. Jetzt sind wir in der Landabdeckung. Die letzten Meilen fliegen und ziehen sich. Wir nehmen das Grün der Insel wahr, freuen uns und genießen den Weg.


Eine riesige Ankerbucht vor Sainte-Anne empfängt uns. Wahnsinn! So viele Boote und doch noch genügend Platz! 

Wir schauen uns um und lassen um 14:50 Uhr karibischer Zeit den Anker fallen. Eine Reise von 15 Tagen, 1 Stunde und 50 Minuten liegt nun hinter uns. Wir waren nicht seekrank, es gab keine Verletzungen, es ging nichts kaputt und es gab keine anderen bösen Überraschungen. 



„Wir sind stolz und glücklich!“

Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung. 

Email: info@sy-manatee.de


© by Heike und Frank Reinecke 

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